Digitalwerk: Tooltime

Tooltime ist eine Softwarelösung für das Handwerk, um die (gerade im Handwerk) lästigen administrativen Prozesse zu erledigen: Kunden- und Projektverwaltung, Angebotskalkulation, Rechnungsstellung, Einsatzplanung der Mitarbeiter auf der Baustelle, Dokumentation von digitalen Arbeitsscheinen. Also genau die Themen, bei denen es im Handwerk klemmt. Papierkram kostet Produktivität, und das geht besser. Hier setzt Tooltime an. Die allermeisten Firmen arbeiten noch mit Excel und anderen Tools, also fast analog, was bedeutet: der TAM ist riesig.

Spannendes Interview im Digitalwerk Podcast mit Marius Stäcker, Founder & CEO von ToolTime.

…und wenn es die schönste Architektur gar nicht gibt?

…sondern nur als gerenderte Phantasie? Der (immer hervorragende) New Yorker mit einem Artikel, das dem Phänomen gerendeter, idealisierter Umgebungen auf den Grund geht. Der wahre Gipfel der Freiheit ist doch, ohne materielle Zwänge zu tun und zu lassen, was man will. Sehr lesenswert, und zwar hier.

Katerra macht dicht

Katerra, der üppig finanzierte und ambitionierte Serienhausbauer aus Kalifornien, schließt seine Pforten. Nachdem das Geschäftsmodell Ende letzten Jahres auffällig angepaßt wurde, kommt dieser Schritt überraschend, aber auch nicht aus heiterem Himmel. Die Nachlese dürfte interessant werden. Das Scheitern von Katerra zeigt (mal wieder) ganz deutlich, wie unglaublich schwierig es ist, das Bauen zu digitalisieren und zu serialisieren. It’s one tough nut to crack – wenn sogar 2 Milliarden Dollar und viele kluge Köpfe das nicht schaffen. Hier die Meldung bei TechCrunch.

Autonome Baumaschinen

Schweres Gerät, das autonom auf der Großbaustelle unterwegs ist? Paradoxerweise ist gerade das ein (relativ) einfaches Szenario: ein abgestecktes Terrain, niedrige Geschwindigkeit, sich wiederholende Fahrten, einfache Beaufsichtigung, und andere Aspekte. Na gut, so ein Komatsu-Truck wiegt zig Tonnen, daher sollte man einer körperlichen Begegnung lieber aus dem Weg gehen…

Kamp C baut zweigeschössiges Gebäude im 3D-Druck

Business Insider bringt einen Artikel über Kamp C aus Belgien, die gerade eine Demoversion eines zweigeschossigen Gebäudes im 3D-Druckverfahren hergestellt haben. Angeblich der größte 3D-Drucker in Europa, auch wenn solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen sind. Auf den Bildern ist der COBOD 3D-Drucker zu sehen, daher stellt sich die Frage: was denn nun?

Kamp C hat sich Nachhaltigkeit, Innovation & Disruption im Bausektor auf die Fahne geschrieben. 3D-Druck gehört natürlich dazu.

(Der Artikel ist vom September 2020)

https://www.businessinsider.com/kamp-c-3d-printed-two-story-house-in-belgium-2020-8?r=US&IR=T

Virtuelle Fabrikplanung Omniverse

NVIDIA und BMW haben gemeinsam ein Fabrikplanungstool namens Omniverse gebaut, das wie ein digitaler Zwilling eine komplette virtuelle Darstellung des Fabrik ist. Das Tool kann mit verschiedenen Datenquellen und Anwendungen integriert werden und ermöglicht eine Zusammenarbeit in Echtzeit in einer Simulation, die alle relevanten Daten live einbezieht. Diese extreme Transparenz ermöglicht es Planern und Produktionsspezialisten, hochkomplexe Produktionssysteme noch schneller und genauer zu planen, ohne Schnittstellenverluste oder Kompatibilitätsprobleme.

Mehr dazu in dieser Meldung, nochmal anschaulicher allerdings im verlinkten Video (ab 33.40).


Serielles Bauen – vor 100 Jahren

Ja, richtig gelesen:

vor etwa 100 Jahren konnte man in den USA im Sears-Katalog vorgefertigte Häuser bestellen. Sie wurden als Bausatz geliefert, und waren durch Massenherstellung der Elemente deutlich günstiger, außerdem wurde die Bauzeit erheblich verkürzt. Es gab zig verschiedene Modelle, dazu wurden teils hochmoderne Bauprozesse und -Materialien verwendet. Die Tatsache, daß viele davon noch heute stehen und bewohnt werden, spricht für sich.

Der kurze Clip zeigt einige Bewohner & ein paar interessante Details.

Baustellendokumentation per Roboter

Strabag erprobt die Baustellendokumentation mit dem Roboter Spot von Boston Dynamics. Spannend, und ich bin neugierig, was die Auswertung der Probephase ergibt.

in eigener Sache

Wie ihr sicher bemerkt habt, war digitalbauen einige Tage offline; der Website-Hoster hatte Änderungen vorgenommen, die zum Ausfall der Homepage geführt haben.

VDC Virtual Design & Construction

Katerra schreiben in ihrem Blog über VCD – Virtual Design and Construction. VDC stellt eine völlig neue Herangehensweise an Bauprojekte dar: multidisziplinär, integriert und technologiegetrieben. Ein Ansatz, vormals fragmentierte Produkte, Prozesse und Menschen zusammenzuführen um einen einzigen Datensatz, die “Single Source of Truth”. Das Ziel ist eine Art ganzheitlicher Kollaboration über das gesamte Projekt hinweg. Man könnte fast sagen, BIM+?

Lesenwerter Artikel, knapp zusammengefasst in diesem Video:

KI Arbeitsstand­erfassung

Doxel verwendet LIDAR und Künstliche Intelligenz, um den Stand der Arbeiten einer Baustelle zu erfassen und zu überprüfen, ob ein Bauprojekt planmäßig abläuft.

Wie das funktioniert: Sobald eine Baustelle für die Nacht geschlossen wird, macht sich ein Roboter vom Startup Doxel an die Arbeit. Mit Hilfe von Lidar scannt er die Baustelle und lädt Daten in die Cloud hoch. Dort markieren Deep Learning Algorithmen alles, was von den Bauplänen abweicht, sodass die Abweichung tags darauf behoben werden kann.

Warum das wichtig ist: werden Fehler auf einer Baustelle nicht sofort bemerkt, können sie zu komplizierten Folgeproblemen führen, deren Behebung Zeit und Geld kostet.

Ein kürzlich durchgeführter Pilottest der Technologie bei einem Bürogebäude-Projekt erhöhte die Arbeitsproduktivität um 38 Prozent. Das Projekt als Ganzes lag 11 Prozent unter dem Budget.